Fazit

 

Stefan Zweig, Wiener Literaturmuseum



Was wäre also das Fazit dieser Reise? Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und natürlich Aufwand. Ist das vor allem altersgerecht oder eher was für junge Leute?


Die Statistik

Also kurz gesagt: es war toll!

Die Zugfahrerei machte richtig Spaß. Und kaum verließ man Deutschland klappte auch alles sofort und auf Anhieb. Seltsam - oder?

Das App-System von Interrail ist - nach ein paar Eingewöhnungen - richtig genial. Es gibt praktisch keine Verbindung, die darüber nicht gefunden wird. Es sei denn, es gibt sie einfach nicht oder das Land dazu wird von Interrail nicht angefahren, wie zum Beispiel Belgrad in Serbien.

Sicherlich ist es dabei etwas kompliziert, wenn man sich die Reservierungen - die wirklich dringend anzuraten sind - noch vor Ort besorgen muss (das geht nur anders, wenn man seine gesamte Reise im Voraus plant und bucht und genügend Zeit einräumt, um die Reservierungen mit der Post zugeschickt zu bekommen. Aber wer tut denn sowas?). Aber auch dabei kann man interessante Momente erleben, wie z.B. in Budapest. Oder auch hilfreiche Tipps, wie in Prag, wo mir mitgeteilt wurde, dass am Wochenende kaum ein Fortkommen aus der Stadt zu ermöglichen sei. Völlig unverständlich, denn wer will schon aus dieser Stadt an einem Sommerwochenende wegfahren?

Und die Nachhaltigkeit? Na sicherlich ist es am Nachhaltigsten überhaupt nicht mehr wegzufahren. Klar. Aber das bringt es ja dann auch nicht. Dann ist Zugfahren sicherlich noch am besten von allem. Und wer gerne mit der Bahn fährt, ist hier optimal bedient. Ich habe das nicht zum letzten Mal gemacht. Das System, die Freiheit, die es bietet und das wirklich gute Preis-Leistungsverhältnis der unterschiedlichen Angebote, die man bei Inter-Rail in Anspruch nehmen kann sind einfach unschlagbar. Auch wenn man (wie ich) die letzten beiden Tage noch nicht mal mehr ausnutzen konnte.
Beim nächsten Mal gönne ich mir allerdings 1. Klasse. Angeblich kann man sich dann die Reservierungen sparen. Und die Lounges in den großen Bahnhöfen sollen recht gut sein...

Und ist das nur was für junge Leute? Quatsch - natürlich nicht. Die Möglichkeit, am Morgen zu entscheiden, wohin man fahren möchte ist auch was für die ältere Generation. Und Bahnfahren war schon immer einfach. Hilfreich ist sicherlich mit wenig Gepäck zu reisen. Ein Rucksack - wie ich ihn dabei hatte - reicht völlig. Nur nichts überflüssiges. Stress bricht eigentlich bei keiner Gelegenheit aus. Und im gehobenen Alter ist man auch nicht mehr so auf die wahnsinnig günstigen Hostels angewiesen. Dank Internet und Booking.Com und dem in allen Zügen allgegenwärtigen (außer in Deutschland) Internet, ist total einfach kurz vor der Ankunft an seinem Zielort ein passendes Hotel zu finden und gleich zu buchen. Alle Menschen, denen ich begegnete waren offen, zuvorkommend und freundlich. Orientierung kein Problem.

Allerdings wird so ein Trip durch die Nutzung der etwas besseren Hotelklasse nicht unbedingt so günstig, wie man sich das vielleicht vorstellt. Mich hat die Woche alles in allem 1.100,- Euro gekostet. 

Wer Ehrgeiz entwickelt, kann das sicherlich noch unterbieten. Aber wozu?

Mein Tipp: machen!